- planetarischer Nebel
- planetarischer Nebel,relativ regelmäßig geformter expandierender Gasnebel, der infolge des Abstoßens von Materie durch einen Stern entsteht und durch diesen zum Leuchten angeregt wird. Die Bezeichnung geht auf visuelle Fernrohrbeobachtungen zurück, bei denen manche planetarische Nebel wie Planetenscheibchen erscheinen. Bekannte planetarische Nebel sind der Ringnebel und der Hantelnebel. Die Winkeldurchmesser reichen bis zu etwa 15', die linearen Durchmesser liegen in der Größenordnung von 0,1-0,5 pc, die Expansionsgeschwindigkeiten zwischen etwa 10 und 25 km/s. Im Nebelzentrum befindet sich ein im sichtbaren Spektralbereich meist unauffälliger Zentralstern hoher Leuchtkraft und hoher Oberflächentemperatur (etwa 30 000-250 000 K), dessen Strahlungsmaximum im unsichtbaren ultravioletten Spektralbereich liegt. Durch die Ultraviolettstrahlung wird das Nebelgas zum Teil ionisiert und zum Leuchten angeregt. Das Nebelspektrum ist im Wesentlichen ein Emissionslinienspektrum und durch die Balmer-Linien des Wasserstoffs sowie viele »verbotene« Linien gekennzeichnet. Eine besonders starke, im grünen Spektralbereich liegende dieser Linien stammt vom zweifach ionisierten Sauerstoff; sie gibt den planetarischen Nebeln bei visuellen Beobachtungen das grünliche Aussehen. Das Nebelgas hat eine kinetische Temperatur von etwa 8 000-12 000 K. Die planetarischen Nebel entstehen um Sterne mit einer Masse von etwa vier bis fünf Sonnenmassen nach der Beendigung des zentralen Heliumbrennens beim Übergang zu einem Weißen Zwerg (Sternentwicklung). Man kennt im Milchstraßensystem etwa 1 600 planetarische Nebel, ihre Gesamtzahl dürfte etwa 10 000 bis 50 000 betragen.
Universal-Lexikon. 2012.